home Mit dem Wohnmobil
auf die kanarischen Inseln (Tagebuch) Teil 1
Eine Reise
mit dem Wohnmobil auf die Kanarischen Inseln.
Das Wohnmobil, eigentlich eher ein größerer Camper, ist
aufgetankt, durchgecheckt und für die Abreise bereit. Schon lange habe ich mich
mit Freude darauf vorbereitet, Mitnehmlisten geschrieben, an Elektrik und
Technik gebastelt und das Ding nach und nach ausgerüstet.
Tag 1, 27.11.2018. Heute geht es los.
Etwas traurig besteige ich das Fahrzeug um 10 Uhr, verabschiede mich von meiner
Frau, die jetzt leider noch nicht mitfahren kann aber trotzdem in Freude auf
eine lange, vielleicht abenteuerliche Reise. Sauwetter,
4 Grad, Nieselregen, einfach nur ekelhaft und dann steht da meine Frau verlassen
und weinend an der Haustür und ich fahre einfach ab. Traurig ! Aber in 4 Wochen
kommt sie hoffentlich mit dem Flieger nach, nach Gran Canaria, wo wir dann
gemeinsam die Zeit verbringen werden, mit Wandern, radln, Sightseeing und
kulinarischen Spezialitäten des Landes, bei Sonne, Wind und Wärme.
Die Fahrt geht zunächst über Ausburg, Freiburg und über
den Rhein nach Frankreich. Leider stelle ich hinter Freiburg fest, dass die
SD-Karte aus meinem Navi gefallen ist und somit alle Kartendaten, bis auf
Deutschland fehlen. Es ist mir ein Rätsel, wie das passieren konnte. Also,
rumdrehen, zurück nach Freiburg, Mediamarkt suchen und ein neues Navi besorgen.
Da neben dem Mediamark auch gleich ein Lidl ist, kaufe ich dort auch gleich ein.
Eigentlich wollte ich durch Frankreich größtenteils Landstraße fahren aber nach
ca. 100 km nervt mich das Geschleiche mit ständigen 30er Zonen derart, dass ich
dann doch auf die teure französische Autobahn wechsle und so erreiche ich dann
gegen 22 Uhr die Gegend von Besancon, wo ich mich auf einen Autobahnparklatz für
die Übernachtung stelle. Gleich darauf parkt neben mir noch ein Ford Transit
Wohnmobil mit einem Pärchen aus Sigmaringen, die auch auf die Kanaren wollen.
Was für ein Zufall
560 km, Kosten: 20.- Lidl, 136.- Navi grrrrrrrr, 100.-
tanken (ein teuerer Tag)
Tag 2, 28.11.2018. Es wartet eine
weite Strecke auf mich. Ich muss Andorra erreichen (Pyränäen). Dort will ich
Freunde besuchen, die ich seit ca. 35 Jahren nicht mehr gesehen habe. Peter und
Uki waren mit mir zusammen in Amerika zur Flugzeugführerausbildung. Leider wurde
Peter dort abgelöst und fand dann eine andere Verwendung bei der Bundeswehr.
Also, los geht’s, kurzes Frühstück, Abfahrt 8 Uhr. Strecke über Lyon, Avignon
nach Perpignan und dann rechts ab ins Gebirge. Teils Autobahn, teils Landstraße.
Überall sind die „gelben Westen“, die gegen die volksfeindliche Politik Macrons
demonstrieren. Die Demonstranten sind aber friedlich und freundlich. Trotzdem
halten sie den Verkehr auf und lassen LKWs nicht weiterfahren. Nach 380 km
Autobahn fahre ich an einer gesperrten Ausfahrt ab, weil scheinbar alle dort
trotzdem rausfahren. An der Mautstelle sind mal wieder diese „gelben Westen“ und
halten mich auf. Einer verlangt mein Autobahnticket und nimmt es mir weg, mit
der Begründung: „Macron soll das bezahlen!“ Die Schranke geht auf und ich fahre
unter einer Ersparnis von ca. 60 Euronen einfach durch, unter den Augen der
französischen Polizei. Ich schaffe die Strecke bis 18:30 Uhr nach Andorra. Uki
und Peter warten schon. Es wird ein lustiger Abend, mit viel Wein und Whiskey.
Wir haben uns viel zu erzählen. Uki kocht Huhn mit Gemüse, sehr lecker und um 1
Uhr nachts fallen wir alle ziemlich angelustigt ins Bett. Es war ein schöner
Abend.
725 km, 43.- Maut, 58.- tanken 60.- Erparnis durch die
„gelben Westen“, danke !
Tag3, 29.11.2018. Es geht die Berge herunter nach
Perpignan und von dort aus an die Costa Brava. Sommer, Sonne, 20 Grad, ein
Genuss. Die Strecke führt mich am Meer entlang nach Cerbere (Grenze) und dann
über Girona und Barcelona nach Tarragona und Cambrils, wo ich heute übernachte.
Ich koche im Womo, eine von Daniels Konservendosen, italienisches Nudelgemüse.
Grausam und ziemlich fett. Da hilft nur ein kräftiger Schluck aus dem
Willi-Flachmann; danach gibt es noch einen Aperol!
450 km, 55.- tanken, ca. 20.- Maut
Tag4, 30.11.2018. Von hier aus geht
es weiter nach Zentralspanien, aber erst an der Küste entlang nach Valencia,
herrlich, dann über Tollomeso und Cordoba, wo ich übernachte. Die Strecke, weg
vom Meer ins Landesinnere war langweilig. Ich kam mir vor wie in den Outbacks
Australiens, nur rote Wüste und das über ca. 400 km. Mich hätte es nicht
gewundert, wenn ein Känguru über die Straße geflitzt wäre.
Bei Valdepenas kam ich auch noch in eine
Polizeikontrolle. Ich verstand den Polizisten nicht wirklich richtig und wollte
ihm eigentlich den international verständlichen Satz sagen: „Schleich di, du
Zipfi“, aber er war sehr freundlich und interessierte sich nur für mein Fahrrad
und das „sehr wichtige Überlengenzeichen“, was ja vorschriftsmäßig montiert war.
Alles war gut und er ließ mich weiterfahren. „Holla“. Die spanischen Autobahnen
sind ein Traum. Da gibt es kein Schlagloch, überall sind Rastplätze und ca. 90%
sind kostenfrei. Ab 2020 will die spanische Regierung alle Autobahngebühren
abschaffen. So geht es auch ! In der Nacht war es „arschkalt“, aber im Womo hab
ich es mir schön warm gemacht, dank „Truma“ Standheizung. Insgesamt ein eher
langweiliger Fahrtag.
602 km, Kosten: 20,55.- Maut, 54.- tanken
Tag5, 01.12.2018. Abfahrt 09.30 Uhr.
Von Cordoba geht es dann endlich wieder Richtung Süden nach Antequera und dann
über die Landstraße durch die Sierra Grazalema nach Jerez la Frontera. Eine
wunderbare Strecke durch die andalusischen Berge. Da ich noch Zeit habe, fahre
ich jetzt nach Gibraltar, wo ich heute in Linea de la Concetion einen super
Campingplatz gefunden habe, direkt am Meer und mit Ausblick auf den Affenfelsen.
Morgen mache ich das E-Bike klar und radle nach „Great Bitain“ und besteige den
450m hohen Affenfelsen Gibraltars. Fotos folgen. Hoffentlich beißt mich keins
von den Viechern. So…..jetzt genehmige ich mir eine spanische Spezialität.
Daniels Dosen hängen mir zum Hals raus.
…Übrigens, hier in Spanien kostet der Diesel
1,18.- !!!
511 km, Kosten: 42.- tanken, 40.- Campingplatz (für drei
Tage)
Tag6,
02.12.2018. Was für ein schöner Tag, 24 Grad, Sonne. Es geht mit dem Fahrrad
von Linea nach „Great Britain“, Gibraltar und dann per Pedes auf den 450m hohen
Affenfelsen. Das ist meine erste Fahrrad/Wandertour auf dieser Reise. Ich
passiere die spanisch/englische Grenze am Flughafen von Gibraltar. Da muss man
über die Landebahn des Flughafens einreisen, mit Passkontrolle und Zoll! Eine
Ampel regelt alles und wenn der Jet gelandet ist, schaltet das Ding auf „grün“
und alle sausen über die Startbahn nach England. Dann geht es durch die Stadt
„Gibraltar“ und durch den Yachthafen zum Einstieg zur Bergtour auf den
Affenfelsen. Man kann auch die Seilbahn benutzen; das machen aber nur die
Memmen. Den Einstieg finde ich schnell und es geht steil bergauf. Es gibt
mehrere Wege hinauf und ich gehe natürlich den „Falschen“. Nach 350 Höhenmeter
ist alles dicht, wegen Erdrutsch! Das hätten diese Inselaffen auch unten schon
mitteilen können. Also, wieder runter und anderen Weg suchen. 15 km bin ich
gelatscht, aber der Preis für die Anstrengung ist dann doch ein traumhafter
Ausblick auf das Mittelmeer mit Blick nach Afrika. Überall gibt es dort Affen,
vor denen ich einen Heidenrespekt habe. Sie sind wild und dem Menschen nicht gut
gesinnt. Mistviecher! Als Belohnung für die anstrengende Bergtour gibt es dann
unten ein „Guinnes“ und einen BLT (Bacon Lettice Toast) in der Stadt, bevor ich
mit dem Radl wieder nach Spanien radle. An der Grenze werde ich aufgehalten. Der
Grenzer erklärt mit, dass ich auf dieser Straße einen Helm zu tragen habe. Da
ich aber keinen habe, muss ich die Grenze zu Fuß überqueren, was ich dann auch
mache. Der Schlagbaum geht auf, ich laufe mit Fahrrad hinüber und darf dann
weiterfahren! Manchmal denke ich, dass ich nur noch von Idioten umgeben bin !
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Fotos gibt es jetzt auf https://www.flickr.com/photos/137416419@N04/sets/72157700916722662
Tag7,
03.12.2018. Nach dem anstrengenden Tag gestern, gehe ich es heute etwas
ruhiger an. Womo aufräumen, saugen
und einkaufen. So ist der Plan. Leider haben mich meine Nachbarn auf dem
Campingplatz heute verlassen. Ein Ehepaar aus Norddeutschland, das schon seit
drei Monaten mit einem alten VW-Bus unterwegs ist. Gestern hatten wir noch einen
vergnügten Abend, heute sind sie weg, auf dem Weg nach Ibiza. Gleich nach ihrer
Abfahrt kamen „neue Deutsche“, zwei leidenschaftliche „Radler“, die nur mit
Auto, kein Zelt und mit Fahrrad unterwegs sind, seit Wochen. Sie pennen nur im
Auto. Unglaublich, was Menschen sich so antun. Ich war heute mit dem Fahrrad
beim Lidl einkaufen. Man glaubt es nicht, aber der Lidl in Spanien ist fast
gleich mit unserem in Deutschland. Sogar deutsches Bier ist da zu kaufen, was
meiner Laune durchaus zuträglich ist. Leider habe ich die Einkaufsmenge im
Verhältnis zur Größe meines Rucksackes etwas überschätzt und musste mir auf dem
Rückweg auch noch eine Tüte um den Hals hängen, die dann auch alsbald riss,
wobei sich Unmengen von Salat auf der Straße verteilten. Aber wenigstens das
Bier blieb verschont. Am Nachmittag ging es dann zur ersten Strandwanderung. Ca.
5 km, kein Mensch ! Morgen geht es weiter nach Cadiz, wo die Fähre auf mich
wartet, Abfahrt 17 Uhr ! Horridoh !!!
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Tag8,
04.12.2018. Früh aufstehen, 08:00 Uhr und es ist noch dunkel. Alles wird
aufgeräumt, die Sat-Anlage verpackt, das Womo klargemacht und ab geht es nach
Cadiz. Zuerst auf der Landstraße, dann auf die Autobahn. Nach ca. 10 km kommt
eine Bodenwelle und mein Laptop fliegt in hohem Bogen herunter, heraus aus dem
obersten Schapp, welches ich Trottel vergessen habe, zu schließen. Ich halte auf
der abschüssigen Straße rechts an und gehe nach hinten. Als ich wieder von
hinten nach vorne schaue, merke ich, dass ich wieder auf der Straße „fahre !!!“,
mit ca. 40km/h. Mich rettet nur noch ein Hecht auf den Fahrersitz. Gottseidank
geht alles gut. Ich habe die Handbremse nicht angezogen in meiner Laptoppanik.
Solche Fehler dürfen nicht passieren. Nach 120 km fahre ich in den Hafen ein und
mache den Checkin. Hier lerne ich schon ein paar andere Camper kennen, mit denen
ich dann die ganze Fahrt auf der Fähre verbringe. Erste Erfahrungen und Ängste
werden ausgetauscht. Um 15 Uhr ist „boarding“. Zu meiner Freude gibt es auf dem
Schiff Vollpension, im Preis inclusive. Wusste ich gar nicht. Abfahrt 17 Uhr
(kanarische Zeit +1 Std)
120km, Kosten: 0.- (bis auf die Fähre, die ich schon
vorher bezahlt hatte (510.-)
Tag9, 05.12.2018, auf hoher See !!!
Die „Albayzin“ habe ich extra gebucht. Das ist nämlich das einzige Fährschiff
zwischen dem spanischen Festland und den Kanaren, auf der die Fahrzeuge auf Deck
stehen. Eine Kabinenbuchung habe ich mir erspart, in der Hoffnung, im Wohnmobil
schlafen zu können. Pustekuchen, das Deck ist während der Fahrt immer
verschlossen, auf den ganzen gepolsterten Sitzbänken der Fähre darf nicht
geschlafen werden. Wer es doch versucht, wird von der Security verjagt. Somit
blieb mir in der ersten Nacht nur der gebuchte Pullmannsessel. Die Nacht war die
Hölle. Nach einer Stunde auf dem unbequemen Ding bekommt man „Rücken“, alles tut
weh, egal wie man sich dreht und wendet. Einfach zum Verzweifeln. Aber…..Das
Schiff macht am ersten Abend (18 Uhr) einen Stop in Lanzarote; die Decks werden
geöffnet, so dass die Aussteiger ihr Fahrzeuge besteigen können. Schnell habe
ich mich unter das Volk gemischt, ein unschuldiges Gesicht aufgesetzt und
„schwupps“ war der Fuddl im Womo, im gemütlichen Bettchen. Ja kein Licht
anmachen, einfach nur pennen!
0 km, Kosten: 0.-
Tag 10, 06.12.2018. 08:00 Uhr. Wir
laufen nach Gran Canaria ein. Ich muss warten, bis die Decks geöffnet werden und
die ersten ihre Fahrzeuge
besteigen. Schnell raus aus dem Camper, nach oben flitzen und frühstücken, hihi.
Hier haben wir 6 Stunden Aufenthalt, der sich anbietet, in Puerto de la Cruz
bummeln zu gehen. 28 Grad, ein herrlicher Stadtstrand mit vielen Cafes. Ich
genieße die Zeit mit Michael, den ich auf der Fähre kennengelernt habe. Er lebt
seit 5 Jahren im Wohnmobil auf La Palma. Er gibt mir wichtige Tips für die Reise
und überzeugt mich, unbedingt La Palma zu bereisen. Jetzt stelle ich die Reise
etwas um. Wir haben jetzt fast 1800 km auf offener See zurückgelegt. Auf der
nächsten Insel „Teneriffa“, habe ich mein erstes Endziel erreicht. Wir laufen um
17 Uhr in den Hafen ein, nach 48 Stunden auf See. Nur Wasser; kein einziges
Schiff auf der ganzen Strecke. Nach dem „Ausklarieren“ fahre ich nur noch nach
„Abades“ und stelle mich dort an den Strand zum übernachten.
48 km, Kosten: 0.-
Tag11,
07.12.2018. Heute geht es auf einer traumhaften Bergstrecke in den Norden
Teneriffas, nach Punta del Hildalgo. Dort gibt es einen Campingplatz, den
niemand kennt, der in keiner App verzeichnet ist und in keinem Nav-Programm. Ich
fand den mal rein zufällig im Internet, bei meiner Recherche über die Insel. Ein
echter Geheimtip. Der Platz kostet pro Tag 5,50.- Euro, ist sehr sauber und voll
ausgestattet. (Nicht weitersagen !!!). Vorher war ich tanken, der Diesel für 92
Cent. Hier verbringe ich heute den Tag mit Waschen, Kochen und etwas
anstrengendem „Relaxen“ am Strand mit Buch. Die Folge ist ein leichter
Sonnenbrand auf Hirn und Schulter aber noch immer besser als Frostbeulen, die
ich mir daheim zugezogen hätte
J. Leider bläst hier z. Zt ein übler
Wind aus Osten. Man nennt ihn hier „Calima“. Dieser Wind ist heftig und bringt
jede Menge Sand aus der Sahara mit sich. Die Luft ist ganz gelb, der Fuddl ganz
blau vor lauter Vino Tinto.
…Auf dem Foto seht ihr den „El Teide“ im
Hintergrund, 3700m hoch; da muss ich rauf !!!
64km, Kosten: 48.- tanken,
5,50.-
Campingplatz
Tag 12, 08.12.2018. Das Bild zeigt
meinen „Garten“ vom Blickwinkel meines Wohnzimmers vor der Abfahrt. Geplant ist
heute eine Tour aus meinem
Reiseführer. Sie geht über die alte Hauptstadt Teneriffas, La Laguna. Dann
überrascht das Anagagebirge mit immer grünem Lorbeerwald und einer auf dem Grat
entlangführenden Panoramastraße, die von zahlreichen „Miradores“
atemberaubende
Ausblicke erlaubt. Die Fahrt hinunter nach Taganana lohnt sich. Terrassierte
Felder und Orangenhaine geben dem Dorf einen verträumten Anstrich. Zurück über
den Kamm geht es nach San Andres. Das malerische Fischerdorf steht bei
Sonnenanbetern hoch im Kurs. Der Playa de las Teresitas ist einer der besten
Badestrände der Insel. Hier gehe ich baden. Das Wasser hat keine
Malediventemperatur, ist aber mit 20 Grad durchaus angenehm.
63km, Kosten 19 .- (Lidl)
Tag
13, 09.12.2018. Hier, am Playa de las Teresitas, ist so schön, dass ich mich
kurzerhand entschließe noch eine
Nacht hier zu bleiben. Kostet ja nix! Ich stehe direkt am Strand mit anderen
Womos, die Tapas Bar ist in Reichweite und duschen kann man an dem herrlichen
Strand auch. Nach dem fürstlichen Frühstück (Honigbrot, Kaffee und Jogurt) fahre
ich mit dem E-Bike bergauf durch das Anaga Gebirge nach Igueste de San Andres
und dann weiter nach Lomo Bermejo. Noch immer habe ich keinen, in Spanien
vorgeschriebenen Helm, naja, mein altes F4-Cappi wird’s schon tun. Puh, da geht
es nur bergauf, aber mit dem E-Bike geht das. Das Fahrrad habe ich von meinem
Freund, Rudl Bürger erstanden. Es ist ein tolles E-Bike und man erkennt das gar
nicht auf den ersten Blick. Auf dem Weg nach oben überhole ich einige
„Rennradler“. Nach ca. 1, 5 Stunden komme ich oben an und dann auch die
„Überholten“. In Spanien sind E-Bikes scheinbar nur beiläufig bekannt und so
kommt es, dass mich ein Spanier fragt, wie es denn sein könne, dass ich ihn, mit
Rennrad fahrend, auf dieser Strecke mit einem Mountainbike überholen konnte und
er kam mir auch nicht mehr hinterher. Ich erklärte ihm, dass er ja eine große
Kühlbox auf dem Kopf hätte, die jede Menge Energie wegfrisst, ich aber nur eine
Mütze, leicht und wohlfühlend. Ich blickte in das idiotische Grinsen des
„Nichtverstehenden“, woraufhin ich ihm den wahren Grund verriet. „So etwas
brauche ich auch“, rief er und ließ sich nicht mehr von einer Probefahrt mit dem
E-Bike abbringen. Danach ging es wieder bergab. Da mein E-Bike da rekubiert
(wieder aufläd) kam ich unten an, mit 2/3 Ladung.
Dann ab den Strand, Sonnen, Baden und Cervezas
trinken. Ein schöner Tag!
0km, Kosten 0.-
Tag
14, 10.12.2018. Ich verlasse heute den schönen Strand und bewege mich
Richtung Südwesten. In Tacoronte
besuche ich ein Einkaufszentrum von einer Größe, die ich noch nie gesehen habe.
Alle Frauen wären begeistert von dem Angebot an Klamotten, überflüssigen Schuhen
etc. Ich glaube, dieses Shopping-Center hat die Ausmaße vom Terminal 2 in
München. Unglaublich. Für mich ist das der Horror, denn ich suche in dieser
ganzen Dekadenz nur einen verdammten FAHRRADHELM und werde nach langem Suchen,
zwischen irgendwelchem Mist, den kein Mensch braucht, fündig. Weiter geht es
über El Sauzal
und Puerto de la Cruz (Loro Parque !!!)auf
einer idyllischen Küstenstraße, nach San Marcos, Hier bleibe ich auf Lavaklippen
über Nacht. Der Atlantik kracht über die Klippen, dass es nur so bebt und füllt
immer wieder meine eigene Badewanne mit frischem Wasser. Kein Mensch ist hier
und ich genieße die Natur und den spanischen Rotwein. Es gibt einen Grund, warum
ich schon jetzt nach Süden fahre. Morgen kommt mein Freund Heinz in Teneriffa
Süd mit dem Flieger an. Wenn ich Zeit habe, hole ich ihn ab
J. Heinz war einer meiner
Pilotenkameraden, mit dem ich viel geflogen bin. Er war in der Geschwader
Rangliste Nr. 12, gar nicht so schlecht. Ich war natürlich Nr. 1, vor meinem
anderen Freund „Uwe“. Leider war Heinz auch noch in der falschen Staffel. Jetzt
wird es eng im Womo. Hoffentlich bringt Heinz keinen Koffer mit.
52km, Kosten: 9.- (verdammter Fahrradhelm)
Tag
15,11.12.2018. Ich muss schon sagen, der Süden Teneriffas gefällt mir bisher
weniger. Ich bin jetzt hierher gefahren , weil ich Heinz vom Flughafen abholen
musste. Stehe jetzt in San Cristiano, eine Touristenstadt mit lauter fetten
Deutschen und besoffenen Brits. Heinz kommt natürlich mit Verspätung an. Mal
sehen, wie das mit ihm im Womo wird.
100km, Kosten: 20 .- (Einkaufen)
Tag 16, 12.12.2018. Nach einem
britischen Frühstück mit Eggs und beans und einem kräftigen Kaffee bewegen wir
uns wieder Richtung Norden in das Anaga Gebirge. Wir finden einen „Surfer
Strand“ mit meterhohen Atlantikwellen, wo wir das Mohnmobil auf einer Klippe
parken. Der schwarze Sandstrand aus Lavasand mit dem Blick nach Westen ist
gigantisch. Mich erwischt beim Baden in dieser Gischt eine große Welle, die mich
bis auf den Strand wirft. Da ich auf den Klippen lande, ziehe ich mir ein paar
Blessuren am Schienbein zu, die sofort mit einer Flasche Rotwein zu behandeln
sind. Der Heilungserfolg setzt bereits ein. Die Schmerzen ertragbar. Der Tag
klingt idyllisch aus. Hier wird es erst gegen 18:30 dunkel und wir genießen den
Abend vor der tosenden See.
98 km, Kosten: 8.- Frühstück
Tag 17, 13.12.2018. Wir fahren heute
an einen sehr schönen Strand auf Teneriffa und bleiben dort. Nix Besonderes, 6
Mojito, 6 Bier. Wir werden braun und blau. Schön hier !
J
39 km, Kosten: 9.- Einkauf, 18.- Mojito
Tag 18, 14.012.2018.
Mit dem Bus fahren wir nach Puerto de la Cruz
zur Stadtbesichtigung. Wir latschen uns die Füße platt. Heinz läuft tapfer trotz
Hüfte, trotz Knie, Schulter, etc. ohne Probleme mit. Die Kosten für die
Pflegekraft konnten wir heute einsparen. Wir kommen nach gefühlten 28 km
Fußmarsch in einer Tapas Bar an und futtern BLT (Bacon Lettice Toast) und
Tintenfisch, zwei Cervezas und dann nochmal zwei. Wir finden endlich eine
Rollervermietung und werden morgen auf Tour gehen, zum Teide, 2.450 m mit dem
Roller bergauf. Freue mich schon. Wir haben die Roller bis Montag und werden die
Insel weiter erkunden. Heinz, der Terrorist, klebt sein blödes „Zapata“ Zeichen
an mein Wohnmobil. Aber ….wer den Fuddl in die Pfanne haut, wird selbst zum
Spiegelei. Das hat noch ein Nachspiel! Garantiert……
Tag 19,15.12.2018, gleich morgens fahren wir mit dem Bus nach Puerto de la Cruz, um unsere Feueröfen abzuholen(2x 125 ccm Roller), mit denen wir dann am Nachmittag eine Tour durch die Berge und Täler Teneriffas fahren. Hier ist alles vulkanisch. Die Straßen sind super und so finden wir einen der schönsten Pässe, die wir seit langem gefahren sind. Heute schaffen wir 1600 Höhenmeter und ca. 110 km. Morgen geht es dann auf den Teide, mit dem Roller auf 2800 m und dann mit der Seilbahn. Für den Rest auf 3700 M wollen wir dann evtl. an einer geführten Bergtour teilnehmen. Leider ist es heute, dank eines stetigen Nordwindes recht kühl auf Teneriffa. Hoffentlich ändert sich das bald wieder, sonst muss ich Glühwein machen.
0 km, Kosten: 79.- (Roller/2Tage) und 25.- Einkaufen
Tag
20, 16.12.2018. Was für ein Tag! Es geht eigentlich sch….. los. Kurz baden
und kalt duschen. Wäsche
waschen nach dem Frühstück. Womo aufräumen und sichern. Warme Klamottten
verstauen. 09 Uhr Abfahrt mit zwei Scootern
zum Teide. Aber dann: Wir fahren Strecken
hinauf zum Vulkan Teide, die unbeschreiblich sind. Bergige Landschaft wechselt
sich ab mit vulkanischer „Mondlandschaft“. Wir fahren herrliche Pässe mit
traumhaften Straßen von 30 Grad Hitze bis knapp an die 0 Grad Grenze, von 0
Meter Meereshöhe auf über 2500 Meter Höhe, über Serpentinen, Kehren und Kurven.
Da schlägt das „Biker-Herz“ höher. Wir haben selten eine schönere Motorradtour
gemacht. Ein „Jägersteig „ den viele Biker vom Caldonazzosee kennen, über fast
180 km lang. Ein Traum! Dann gibt es noch ein super Essen in Vilafor in einem
netten spanischen Berggasthof. Der Rückweg geht über die kurvige Bergstraße
zurück in den Norden, wo wir wieder am Womo ankommen und noch zwei Mojitos am
Strand genießen.
0km, Kosten: 0.- (ca. 220 km mit Motorrad)
Tag
21, 17.12.2018. Kleiner Nachtrag zu „Gestern“. Am Abend platzte dann durch
ungeschickte
Unachtsamkeit meinerseits noch eine 1,5 Liter Colaflasche mitten im Wohnmobil,
womit sich die gesamte Soße von Boden zu Decke und von Lenkrad bis Bett ergoss.
Grrrrrr ! Eine Sauerei; alles klebt und bappt. Der Abend war gelaufen. Nur noch
Putzen und Aufwischen. Heute verlegen wir, nach Abgabe unserer Roller in den
Südwesten der Insel. Vorher geht das Wohnmobil noch durch die Waschanlage, was
die Sauerei im Inneren nicht im Geringsten beeinflusst. Trotzdem endet heute
unser Tag bei einem schönen Sonnenuntergang, bei GinFizz und Bier am Meer, mit
Standplatz auf einer
Lavaklippe. Stimmung wieder gut; wir haben
Spaß.
Wer jeden Tag Fotos sehen möchte, möge den Status in
meinem Whatsapp verfolgen !!! Das funktioniert.
78 km, Kosten: 50 Tanken, 5.- Einkaufen
Tag
22, 18.12.2018. Langsam verliere ich jegliches Zeitgefühl und frage mich
oft: „Welchen Tag haben wir
heute?“ Nachrichten werden mehr und mehr nebensächlich. Das Leben im Womo
reduziert sich auf Probleme, wie: „Habe ich noch genug Bier, wo kann ich am
besten duschen, gibt es noch Brot und wo stelle ich mich hin.“ Man bekommt den
Kopf frei und lebt in den Tag hinein. Es ging heute durch die Berge des Südens.
Straßen, die man normalerweise mit dem Motorrad fährt, in einer Bilderbuchnatur
zum Sattsehen. Manchmal ist es hier so eng, dass zwei PKW’s nicht aneinander
vorbei kommen. „Traquillo“ ist der Spruch der Spanier. Es heißt so viel wie
„ruhig bleiben“ und dann wurschtelt man sich schon durch. Herrlich……., Am Abend
stehen wir mutterseelen allein am weiten Sandstrand und genießen den
„Sundowner“, nach einer Dusche im Meer, mit vorhergehendem „Abladen“ im
Selbigen.
120 km, Kosten: 20. (Restaurant), 11,50.- (neues
T-Shirt), 57.- (Fährbuchung auf die Insel La Palma)
Tag
23. 19.12.2018. Wir fahren in das Gebiet südlich des Flughafens Süd und
leisten uns dort die letzte Übernachtung auf
dieser Insel, einen Campingplatz mit Blockhütten. Der Tag hat es in sich. Erst
mache ich eine Bergtour auf den Montana Roja, natürlich ohne den faulen Heinz,
den ich zum „Wäschewaschen“ abstelle, dann an den schönen Sandstrand zum Baden.
Abends gehen wir indisch Essen. Man kann dort sein Menü nach einer Schärfescala
auswählen, von 1-5. Ich nehme natürlich 5. Das war dann aber schon heftig.
10 km, Kosten: 50.-
Tag 24. 20.12.2018. Nach einem
schönen Frühstück geht es zum „Einkaufen“ in eine
Supermall
in Montana Roja und dann weiter nach Los Christianos , wo die Fähre um 12:05
abfährt. Wir sind schon um 10.30 Uhr dort und müssen etwas warten. Pünktlich
kommt die „Fred Olsen“-Fähre, die angeblich, die schnellste Fähre Europas sein
soll. Gleich nach dem Auslaufen dreht das Ding auf und „schwebt“ mit über 60
km/h über das Wasser. Wau !!! Nach einer Stunde erreichen wir schon La Gomera
und um 14:30 Uhr sind wir auf La Palma. Nach einer weiteren Stunde Fahrzeit im
Womo sind wir am Ziel. Wir stehen in einer traumhaften Bucht mit schwarzem
Sandstrand und grillen in den Abend hinein (nicht vegetarisch), zusammen mit
Michael, der hier schon seit 5 Jahren mit dem Womo unterwegs ist.
Tag
25, 21.12.2018. Ich muss unbedingt in de „Caldera des Muchachos“, die größte
Caldera Europas. Hier
wütete vor 20 Millionen Jahren ein Super
Vulkan, der La Palma entstehen ließ. Wir fuhren heute mit Michaels Auto eine La
Palma Entdeckungstour. Er zeigte uns viele Anlaufstellen, die wir unbedingt
erforschen sollten. La Palma ist eine Wandererinsel, Wanderwege durch
Lavagestein ohne Ende. Wir fuhren die Strände und Berge und Städte im Westen der
Insel ab und bewunderten ihre Schönheit , nicht ohne den einen oder anderen
Drink an traumhaften Stränden zu erforschen. Vorher waren wir beim Baden an
unserem schwarzen Hausstrand in Puerto Naos. Glasklares Wasser und schwarzer
Lavastrand. Am Abend gab es dann für uns drei eine gegrillte Fischplatte, die
keine Wünsche offen ließ. Hier gibt es ganz viele Deutsche, die sich
niedergelassen haben. Ich glaube, ich wandere aus!
0km, Kosten: ca. 55.-
Tag
26, 22.12.2018. Ein fauler Tag am schwarzen Strand, mit viel Sonne und
Baden. Am Nachmittag brechen wir zu einer
privaten Finka (Haus) auf, in dem wir heute wohnen dürfen.
Die Besitzer sind nach Prag
geflogen und überlassen uns das Haus. Unglaublich. Am Abend braten
wir
Schweinelendchen und lassen danach noch die Wäsche, samt Bettbezüge durch die
Waschmashine. Waschmaschine.
5km, Kosten 0.-
Tag 27, 23.12.2018. Nix Besonderes,
außer, dass sich das Wetter verschlechtert. Es bläst, wie blöd aus Süden, dass
es einem die Mütze wegbläst.
0km, Kosten: 25.-
Tag
28, 24.12.2018. Zefix ! Es windet noch immer. Der Sand fliegt mir um die
Ohren und verstaubt das ganze Womo.
In der Nacht war der Wind so stark, dass das Womo nur so wackelte. Heute machen
wir eine Stadtbesichtigung in Santa Cruz de la Palma. Die Brecher, die es hier
an die Kaimauer wirft, sind atemberaubend. Die Gischt fliegt nur so. Dann geht
in die Berge in die Caldera de la Taburiente, der größten Caldera Europas. Wir
bekommen schon heute einen Überblick über die Größe dieses Vulkans. Morgen werde
ich mit dem Radl zum obersten Pakplatz radeln und dann ganz allein die Bergtour
in die Caldera wagen. Am Abend gibt es heute andächtig, zur Feier des
christlichen Tages, Glühwein, den ich extra bis heute aufgespart habe.
Tag 28,
25.12.2018, Der Tag ging gut los, strahlendes Wetter, kein Wind, obwohl es
in der Nacht a….kalt war.
Ca. 6Grad !!! Frühstücken, aufs Radl und dann 450 Hm in 50 Minuten hinauf in die
Caldera de la Caburiente. Puh…das war anstrengend und funktioniert nur mit einem
E-Bike. Von dort aus ging es in eine geile Bergtour entlang der Caldera. Keine
Menschenseele zu sehen, nur Heinz ruft mich an, dass er gerade mit dem Womo von
der Polizei kontrolliert wird. Aber alles ist o.k.. Heinz wird nicht
festgenommen ?! Schade??
J Die Tour durch die Caldera ist
atemberaubend ! Nach drei Stunden komme ich zurück zum Ausgangspunkt, um mit dem
Radl wieder abzufahren. Dabei fällt das Fahrrad leider so blöd von der Mauer, wo
ich es festgekettet habe, dass die Gangschaltung unrettbar verbogen wird. Das
war es wohl mit radlfoarn auf den Kanaren. Meine Stimmung ist am Ende und wird
nur noch durch Baden am schwarzen Strand und durch Heinz, der mich wieder
aufbaut, und durch „Gambas“ in heißem Öl wieder verbessert. Das war nach einem
Monat erst der zweite Verlust bei dieser Reise, erst die gesplitterte
Frontscheibe beim Womo, heute das ruinierte Radl. Damit kann man leben. Liebe
Grüße an an C. F, wer immer das sein mag
J
Km 20, 35.- Euro (Essen und Wein)
Tag 29, 26,12.2018, sorry, kein
Internet. Befinde mich am Arsch der Welt, wie ungefähr, wenn man München
verlässt und in ein Dorf fährt, 20 km entfernt. Da bekommt man nur noch „E“
J, tolles Deutschland. In Spanien gibt
es überall „4G, LTE“, aber wo ich mich gerade jetzt befinde ist wirklich „Land
unter“ ! Wir fahren von 2500 hm den Weg hinunter, in eine Schlucht, durch einen
Hohiminh-Pfad an den äußersten Norden der Insel. Hier liegen Felsbrocken auf der
Straße in Kasten-Bier-Größe und mir wird es Angst und Bange. Am Strand unten in
0 hm. Auch nur „E“ !!!
Das
wars dann auch, nur Wasser und Fels, kein Platz, keine Kneipe und wir fahren den
ganzen sch…. Weg wieder hinauf, im 1. Gang.
Tag 30, 27.12.2018. Gestern haben wir
dann doch noch einen tollen Strand gefunden und erfreuen uns am Abend der
brandenden Wellen und der schmackhaften Paella. Wir stehen mit dem Womo direkt
am Meer, waschen Wäsche und Fuddl und Heinz (der hat`‘s wirklich nötig) und
genießen den Tag.
…für zwei
Tage…Km 112, Kosten: ca. 100.- (incl. Buchung
Fähre nach Gran Canaria am 04.01.2019)
…….keine Fotos, wegen schlechter Internet-Verbindung !
Tag
31, 28.12. 2018. Wir verbringen den Tag mit Stadtbesichtigung in Llos Lanos,
eigentlich unfreiwillig, um dieses verdammte Ersatzteil für mein e-Bike zu
finden. Natürlrlich haben alle Läden, die so etwas haben könnten, geschlossen.
Typisch. Trotzdem war es schön in der Stadt. Danach besuchen wir noch den
schönen Strand von Puerto Naos Hier gibt es, wie überall auf La Palma, schwarzen
Sandstrand, mit hohen Wellen und glasklaren Atlantikwasser.
80 km, Kosten: 30.-
Tag 32, 29.12.2018. ein weiterer,
fauler Tag am Meer.
0 km, Kosten, 15.-
Tag
33, 30.12.2018. Die Fahrt geht heute nach Süden, über las India und Los
Canarias zu den Salinen in
Fuencaliente (südlichste Spitze von La Palma) Hier brach 1972 der Vulkan
Teneguia ziemlich heftig aus und hat damals den gesamten Süden der Insel völlig
verwüstet. Auch heute herrscht hier nur „Öde“, Lavafelder ohne Ende und man
merkt, wie unscheinbar klein und hilflos der Mensch ist, in so einer
unglaublichen Naturgewalt. Hier flogen Gesteinsbrocken in der Größe eines
Einfamilienhauses durch die Gegend, die Lava kroch geschmolzen, meterdick über
alles und verschonte nichts. Am Nachmittag geht die Fahrt weiter zum Vulkan „San
Antonio“ dessen Caldera wir umwandern und von wo aus man einen herrlichen
Ausblick auf den „Teneguia“
und
den Atlantik hat. Am Abend finden wir einen tollen Stellplatz an der Costa Punta
Larga, direkt am Meer und einem netten Restaurant dabei.
48 km, Kosten: 30.-
Tag
34, 31.12.2018 (Silvester). Mit Getöse geht es los, mit Getöse endet der
Tag. Heute Nacht erreichte hohe Dünung aus Westen die Insel La Palma Ein
Naturschauspiel der besonderen Art tat sich hier auf. Die Brecher rollen nur so
an, mit einer unbeschreiblichen Gewalt, so dass das Wasser an manchen Stellen
durchaus 30 -40m hoch auf die Lavaklippen spritzt. An Baden ist heute nicht zu
denken, außer in einem kleinen, felsigen Naturpool, der durch die Gischt immer
wieder mit frischem Wasser gefüllt wird. Stundenlang kann ich dem Spiel der
Riesenwellen zuschauen. Leider bleibt die Bar am Strand geschlossen, wo
eigentlich die Silvesterparty steigen sollte. Macht nix. Hier hilft nur
improvisieren. Das Silvestermenü wird selber gekocht, der Nudeleintopf,
verfeinert mit Tabasco, Jallapinos, Tomaten, Zwiebeln und etwas Wurst wird zum
kulinarischen Genuss in dieser schönen Natur. Mitternacht gibt es dann Sekt und
ein eher mageres Feuerwerk der ansässigen Bevölkerung. Wenigstens müssen wir
nicht unter Feinstaub leiden !
J Allerdings bildet sich um Mitternacht
eine verdächtige Rauchwolke über dem Vulkan „San Antonio“. Ob wir hier noch
sicher sind ?
0 km: Kosten: 15.-
Tag 35, 01.01.2019. Strandtag und
fett „Faulenzen“ bei gemütlichen Drinks an der Strandbar. Starker Wind und die
rote Fahne ist oben, die bedeutet,dass es gefährlich ist, baden zu gehen. Hier
gibt es bei diesen Windverhältnissen, starke Unterströmungen. Dadurch kann es
passieren, dass man hinaus, auf die offene See getrieben werden kann. Also
lassen wir es und schauen uns das Wellentheater an.
50 km, Kosten: ca. 30 .-
Tag
36, 02.01.2019. Schluss mit „Faulenzen“ ! Eigentlich wollten wir heute zwei
Motorräder mieten, um auf
Inseltour zu gehen. Leider waren alle Fahrzeuge ausgebucht. Ich kann den ollen
Heinz dazu überreden, mit mir eine Bergtour hinauf zur Caldera del Caburiente zu
machen. Herrlich. Wir laufen durch die bergigen Pinienwälder. Heinz, ein
einziges Ersatzteillager (neue Hüfte, neues Knie, kaputte Schulter und …
und … und ) läuft wacker mit. Ich bin wirklich
überrascht und beeindruckt, wie er sich durchbeißt. Wir laufen fast 4 Stunden in
dieser traumhaften Natur und machen jede Menge tolle Fotos. Abends wird nach
ausgiebigem Baden, gekocht. Leckere Kartoffelsuppe mit Wienern. Dazu gibt es
einen guten Rotwein und für Heinz „Muskelkater“ (aber der ist ja bekannterweise
sehr gesund)
J
35 km, Kosten: 40.- (Einkaufen)
Tag 37, 03.01.2019. Noch ein Tag am
schönen Strand. Nachmittags geht es in den Norden nach San Andres. Nochmal
Wäsche waschen und Abschied von La Palma mit einer großen Fischplatte.
66 km, Kosten: 30.-
Tag 38, 04.01. 2019. Heute nehmen wir
Abschied von La Palma und boarden die „Albazyn“, die uns über Teneriffa nach
Gran Canaria bringt. Die Nacht auf der Fähre, mit gebuchtem Pullmannsessel war
die pure Folter. Aber mit der Freude auf neue Ufer nimmt man das schon einmal in
Kauf.
10 km, Kosten: 10.-
Tag 39, 05.01.2019. 08:00 Uhr Ankunft
auf Gran Canaria. Es geht die Ostküste Richtung Süden. Was für ein Unterschied
zu den "Paradiesen" Teneriffa und La Palma. Diese Insel ist eine einzige
Katastrophe. Kaum Vegetation,
nur
Steine und Wüste. Alles voll mit Touristen. Wo man auch hinkommt, nur Nepp und
nochmals Nepp. Am Strand bucht man unter Tausenden seinen Liegestuhl Nr. 38, im
Planquadrat 57 am westlichen Ende des Strandausganges. Klo-Benutzung kostet 60
Cent; Strandduschen gibt es nicht, weil der Touri bitte 2. Euro dafür im „Bagno“
bezahlen soll. Souvenierläden überall. An der Eisdiele muss man vorher eine
Nummer ziehen, die aber auch nichts nützt, weil sich wieder irgendein fetter
Trampel vordrängelt. Menschen über Menschen, wohin man schaut. Wir finden einen
verdreckten, vergessenen Strand, an dem wir heute übernachten können. Auf dieser
Insel werde ich es keine zwei Wochen aushalten. Um Himmels Willen, nur weg hier
!
70 km, Kosten: 45.-
Tag
40, 06.01.2019. Naja, ganz so schlimm ist es hier auch nicht. Wir erkunden
weiter die Gegend und stellen fest, dass
lediglich der Ostteil der Insel völlig „vertouristet“ ist. Hier hat es aber auch
schöne Plätze. Die Sanddünen von Maspolanas sind schon eine Reise wert. Wir
laufen dort ewig lang am Strand entlang und tanken nochmal so richtig Sonne.
Ohne das Meer meint man, man sei in der Sahara. Tatsächlich wird und wurde der
ganze Sand von der Wüste Afrikas hierher geweht. Eine tolle Landschaft. Heinz
posiert auf einer Düne und ich finde, er ist das einzige Kamel in dieser
Wüstenlandschaft.
J
15 km, Kosten: 30.-
Tag 41, 07.01.2019. Wir haben für für zwei Tage Motorräder (Roller 125 ccm) gemietet und machen eine Tour in das Innere der Insel. Von Maspalomas geht es die GC 505 hinauf zum „Roque Nublo 1803m“, über Tejada nach San Bartolome und viele Nebenstraßen und Pässe. Dann fahren wir über die GC 60 zurück nach Maspalomas. Ich nehme alles zurück, was ich bereits über die Insel geschrieben habe. Die Tour ist fantastisch; eine unglaubliche Felsenlandschaft mit Blick auf den Teide (Teneriffa). Das lacht das Herz des Bikers. Allerding unterschätze ich die Temperaturen und fahre fast 200 km nur mit T-Shirt und Fließjacke. Selten habe so erbärmlich gefroren, wie heute. Die kalte Dusche am Abend fällt heute aus; würde mir den endgültigen Rest geben ! Leider wird es derzeit etwas frischer auf den Kanaren. Schnee ist noch nicht in Sicht. Aber 19-20 Grad sind schon, so meine ich, gerade noch am Rande des menschlich Erträglichen. (Auf dem rechten Bild sieht man in der Ferne den "Teide" auf Teneriffa.)
Ca. 200 km (Roller), Kosten ca. 80.- (incl. Rollermiete)
Tag
42, 08.01.2019. Es ist doch irgendwie gemein. Wir haben ziemlich starken und
kühlen SÜDWIND, der wohl aus
der Antarktis kommt. Heute ging das Thermometer nicht über 19 Grad. Geradezu
eine menschenunwürdige Temperatur, die ich nicht gewöhnt bin. Trotzdem war heute
Tag 2 unserer Motorradtour durch die Berge und es war wieder toll. Leider ging
mit das Benzin aus und das im genauen Mittelpunkt der beiden am weitesten
voneinander entferntesten Tankstellen der Insel. Typisch !!! Heinz hatte noch
ein paar Tropfen im Tank und somit schickte ich ihn los, um Nachschub zu
besorgen. Da stand ich nun, hilflos parkend am Wegesrand, inmitten der Pampa, am
Arsch der Welt, mich in Langeweile frönend. Nach ca. einenhalb Stunden kam er
dann endlich, bewaffnet mit einem Kanister, den er irgendwo „ausgeliehen“ hat.
Ich glaube eher, er hat zwischendurch mal eben ne Pizza „gemampft“.
140 km (Roller), Kosten 35 .-
Tag
43-45, 11.01.20019, sorry guys, wer immer das verfolgt.
Ich war jetzt drei Tage auf Gran Canaria in der
Wildness
ohne Internet, was auch mal ganz schön ist. In den Mountains der Insel gab es
Einiges zu entdecken. Traumhafte Gipfel und Täler, Canyons und Flüsse, Seen und
Recreation Areas mit Grill und „ohne Animation“ ! Heute, am 11.01. gab es zum
Abschluss einen 10 km
Marsch am Strand von „Playa des Ingles“ mit
Stops an „Glas Bier Geschäften“
J.
280 km, Kosten: 180.-
Tag 46, 12.01.2019. Ein reiner Arbeitstag. Ja, so etwas gibt es auch im
Tag 46, 12.01.2019. Ein reiner
Arbeitstag. Ja, so etwas gibt es auch im Womo. Heinz ist heute
abgereist, mit dem Flieger in das kalte Deutschland. Gleichzeitig kamen heute
Moni und Sepp Reisch auf Gran Canaria an, die hier eine Woche Urlaub auf der
Insel machen. Sie haben mir endlich das ersehnte Ersatzteil für mein E-Bike
mitgebracht. Ich bin dann mit dem Womo zu einem Campingplatz gefahren, um einige
Arbeiten zu verrichten, Radl richten, Womo aufräumen, Wäsche waschen etc. Heinz
war 5 Wochen mit mir zusammen auf Tour und wir hatten eine Menge Spaß
miteinander. Das war eigentlich gar nicht so geplant. Ursprünglich wollte er nur
eine oder zwei Wochen bleiben. Er fehlt mir. Dieser mexikanische Zapatero ist
einfach ein toller Freund und Kamerad, mit dem man Pferde stehlen kann. Wir
haben schon viele tolle Dinge miteinander erlebt, die Fliegerei, das Segeln auf
den Meeren, Motorradtouren etc.
40 km, Kosten: 33.-
Tag 47,
13.01.2019. Nach dem ich den „fürchterlichen“
Campingplatz
verlassen habe, bin ich ca. 150 km auf Erkundungstour zur Inselbesichtigung
gefahren. Kreuz und quer durch die Berge, praktisch eine Motorradtour mit dem
Womo. Es ging über Teror nach Tejeda und dann runter nach Los Caserones, wo ich
mich mit Moni und Sepp zum Fischessen verabredet habe. Morgen fahren wir dann
noch eine richtige Mopedtour mit dem Scooter, fall wir kurzfristig drei von den
Dingern mieten können.
150 km, Kosten: 89.- Fährbuchung, 40.- tanken und 20.-
futtern, ein teurer Tag
Tag
48, 14.01.2018. Es ging los. 3 Roller gemietet. Der Papieraufwand war
uferlos. Wir brauchten ca. 1 Stunde, bis
alle Formalitäten überwunden waren. Der Preis dafür war mal wieder eine
unbeschreibliche Tour durch die Lavawelt Gran Canarias. Wir sind bis auf 1750 m
hinaufgefahren und hatten einen tollen Ausblick auf die Insel. Unter 1000 ccm,
ist ein Fahrzeug für Sepp eigentlich nur eine Prothese, so etwas wie ein
Fahrrad. Trotzdem hat es ihm offensichtlich Spaß gemacht, mit dem Roller durch
die Berge zu düsen. Mit Rücksicht auf Moni, so nehme ich an, verzichtete er
sogar diesesmal darauf, die 160 km Tour auf 500 km aufzublasen, was er sonst
immer macht. (mit „Abkürzungen über „HotschiMinh-Pfade“) Der Tag endet im Womo
mit einigen Flaschen Bier und jeder ist „happy“.
160 km (Scooter), Kosten: ca. 45 .-
Tag
49, 15.01.2019. https://www.youtube.com/watch?v=hFxnMEjwGHI „Byebye Arschgeweih, ich gebe dich
zum lazern frei“ !
J
Wieder Traumwetter und ein herrlicher Tag mit ewig langer Strandwanderung.
Eigentlich war es so eine Art „Biergartentour“, denn am Strand von Laspalomas
steht ca. nach jedem Kilometer Marsch, eine Strandbude. Nach 5 km hatte ich
schon ordentlich einem im „Tee“. Da half nur noch der Sprung ins kalte Wasser ab
und zu und weiter ging es. Irgendwo traf ich dann noch Moni und Sepp und es war
lustig. Leider flitzen hier sehr viele Deutsche herum, meistens alt, fett und
oft sehr nackt. So stehen die dann auch in ihrer ganzen „Schönheit“ an der
Strandbude, so dass man den Eindruck gewinnt, das Bier wird schnell schal. Ich
glaube, ich muss jetzt mit Golf anfangen, da sind diese Figuren wenigsten
bekleidet, oder spielt man diesen „Greisensport“ jetzt auch schon mit „oben
ohne, unten nix“?
J
0 km, Kosten: 30.-
Tag
50, 16.01.2018. Vormittags besuche ich "Laundry" zum Wäschewaschen. Grrrrrr.
Nachmittags fahre ich mit dem
Radl nach Ayagaures. Auch das geht nur mit dem E-Bike, denn es geht sauber den
Berg hinauf. Die Natur ist auch hier sehr schön. Oben angekommen befindet sich
ein Stausee. Der Rückweg führt dann über die GC 503 vorbei an den Villen der
Reichen, mit eigenen Hubschrauber-Landeplätzen. Wahrscheinlich lassen sich diese
Leute von ihren Yachten im Atlantik hierher fliegen, zum Entspannen. Wenn man
den Berg hinunter schaut, sieht man den „Palmitos Park), Ein Tierpark mit Pools
und Delfinen. Mit dem Radl foarn, das hat etwas und macht mir immer mehr Spaß.
Den blöden Helm habe ich aber nur auf, weil es hier in Spanien für Radlfahrer
eine Helmpflicht gibt.
0 km, Kosten: 30.-
Tag
51, 17.01.2019. Die Ungerechtigkeit des Lebens schlägt auch hier zu. Kaum zu
glauben, es regnet. Seit fast 2 Monaten habe ich nun keinen Regentropfen
verspürt. Und jetzt regnet es ! Dabei hat der Tag so schön mit Sonnenschein
angefangen. Morgens ein kühles Bad im Meer, dann eine erfrischende Dusche bei
angenehmen 22 Grad und als Tagesziel eine Bergwanderung in die „Caldera de
Bandama“ mit anschließendem Aufstieg auf den höchsten Berg Gran Cararias, den
„Pico de las Nieves“ 1940m. Diese Bergtour haben wir (zusammen mit Moni und
Sepp) dann auch gemacht. Es war a….schkalt, wolkig und regnerisch, aber wir
ließen uns vom Wetter nicht abschrecken und trotzten der Kälte. Oben hatte es
dann 5 Grad bei steifem Wind und wir froren uns einen weg. Trotzdem war es eine
schöne und anstrengende Wanderung. Und jetzt sitze ich im Womo und es REGNET
noch immer ! Zefix !
J
0 km, Kosten: 15.-
Tag
52, 18.01.2019. Mein letzter Tag auf Gran Canaria startet mit Womo waschen
und Einkaufen. Dann muss ich
nach Las Palmas zum Hafen, um die Bordkarte für den Check-in auf die Fähre zu
bekommen. Die „Armas-Fähre“ von Gran Canaria nach Lanzarote geht erst um 23:50.
Somit habe ich noch genug Zeit, mir die Hauptstadt der Insel anzuschauen. Ich
treffe mich dort noch einmal mit Moni und Sepp und wir stellen alle fest, dass
dieser Stadt leider ein „italienischer“ Flair fehlt. Außerdem ist heute wieder
das Wetter nicht auf unserer Seite. Schauer und Wind wechseln sich ab und machen
mir den Abschied von Gran Canaria leicht. Diese Insel hat schon Einiges zu
bieten, ist aber mit der Schönheit Teneriffas und La Palmas nicht zu
vergleichen. Um 23 Uhr checke ich auf der Fähre ein und los geht es nach
Lanzarote, wo ich morgen um 07:00 ankommen werde.
45 km, Kosten: 45.-
Tag
53, 19.01.2018. Die Nacht auf der „Armas“ Fähre war die reinste Folter.
Keine Möglichkeit, sich
hinzulegen, alles verdreckt und den Kaffee gab es nur aus dem Automaten. Wer
immer es vermeiden kann, nimmt nicht diese Linie. Grausam ! Gottseidank dauerte
die Überfahrt nicht sehr lange und wir kommen wenigstens pünktlich in Arrecife
an. Leider ist das Wetter hier auch nicht besser. Scheinbar hängt derzeit der
Himmel über dem gesamten Atlantik voller „Geigen“ und Besserung ist auch für
nächste Woche nicht in Sicht. Meine Stimmung sinkt von 99% auf 90% und ich
starte erst einmal mit einer Inseldurchfahrt und schaue mir die Lavalandschaft
der Insel an. Auch schön ! Am Abend finde ich einen Traum-Stellplatz am Meer und
genieße die Dämmerung bei Meeresrauschen, „Kindle und TV“.
100 km, Kosten 0.-
Tag
54, 20.01.2019. Es ist ja kaum zu glauben. Da kommt dieser „Zapataheinz“
doch wieder für 35.- Euro
dahergeflogen, weil er die Kälte in Deutschland nicht ertragen kann. Na gut, ich
hole ihn um 10:20 Uhr am Flughafen ab und wir erkunden die Insel.
160 km, Kosten: 10.-
Tag 55, 21.01.2019. Nach einem
ausgiebigen Frühstück mieten wir für Heinz ein Fahrrad und wir fahren gemeinsam
eine Tour nach Puerto del Carmen. Hier geht der Fahrradweg für viele km am
Strand entlang. Das Wetter gestaltet sich heute recht angenehm, wenngleich die
Temperaturen nicht mehr im „Wohlfühlbereich“ von 24-27 Grad sind. Es ist bei 20
Grad relativ kühl, aber das wird schon wieder.
20 km, Kosten. 30.-
Tag
56, 22.01.2019. Ein relativ ereignisloser Tag bei Starkwind und kühlem
Wetter. Wir machen
nochmal eine „Radltour“. Heinz hat nur ein einfaches Hausfrauenfahrrad für 5.- €
/Tag. Mit dem Wind flitzt er mit Schallgeschwindigkeit. Ich muss schon
schmunzeln. Auf dem Heimweg gegen den Wind hängt ihm der Rüssel bis auf die Knie
und ich muss ihn mit dem E-Bike unterstützen. Letztendlich schaffen wir es bis
zum Womo. Das Gejammer ist uferlos.
J
0 km, Kosten 25.-
Tag 57, 23.01.2019. Heute steht die
Besichtigung der „Cueva de los Verdes“ auf der Agenda. Das ist eine begehbare
Lavaröhre, 7 km lang. Die Führung dauert 1 Stunde und zeigt diese Röhre in
beeindruckender Schönheit. Hier wurde im 17 Jahrhundert die Lava durch den Berg
gepresst. Die Decke der Röhre erkaltete am schnellsten, so dass die Restlava
abfließen konnte und diesen Tunnel entstehen ließ. Hier gibt es keine
Stalagmiten –oder titen, nur erkaltete Lava in allen möglichen Formen. Man kann
sich gar nicht vorstellen, welche Hitze hier einmal geherrscht haben muss.
92 km, Kosten: 45.-
Tag 58, 24.01.2019. Faultag, Cerveza,
Strand, Herumliegen, nochmal Cerveza und nochmal. Einkaufen. Futtern.
0 km, Kosten: 50.-
Tag
59, 25.01.2019. Aktivtag. Wir mieten für Heinz ein E-Bike. Kostet ein
Vermögen und mehr als ein Roller.
Wir fahren eine geplante Tour von der „Costa Teguise“ über Arrecife und Puerto
del la Carmen nach Poereto Cervo. Da ich ohne Akku sportlich fahre, presche ich
vor. Nach einer Weile halte ich mal an und erwarte Heinz dicht hinter mir. Weit
gefehlt ! Nach ca. 5-10 Minuten vernehme ich aus der Ferne immer lauter
werndendes Geschimpfe: „Halsabschneider, verdammte Briten, zefix….etc.“ Sein ca.
25 kg schweres E-Bike funktioniert nicht und Heinz strampelt mit hochrotem Kopf
aus den Ohren dampfend um die Ecke. Also, wieder zurück, Radl tauschen und los
geht’s. Wir fahren 55km entlang der Küste. Eine schöne Tour.
0 km, Kosten: 0.-
Tag
60, 26.01.2019. „Jameos del Agua“, die Krebse des Wassers gibt es angeblich
nur einmal auf
unserer Erde und zwar hier auf Lanzarote in genau diesem unterirdischen See, in
einer Lavahöhle. Die kleinen weißen Krebse, sind blind und schaffen es trotzdem,
sich über den ganzen See so aufzuteilen, dass zwischen jedem Krebs ein Abstand
von ca. 20 cm entsteht. So hocken diese blöden Viecher ihr ganzes armseeliges
Leben in ihrer kleinen Welt. Die Fahrt dorthin hat sich gelohnt. Die ganze
Anlage ist sehr schön in die Natur integriert. Schön langsam neigt sich meine
Reise dem Ende zu. Ich habe für Sonntag den 03.02. die Fähre nach Cadiz gebucht.
Naja, irgendwann muss man a auch mal wieder heim.
60 km, Kosten: 25.-, 524.- (Fähre Cadiz)
Tag 61 - 62, 27.-28.01.2019. Leider
ist das Wetter derzeit eher nicht auf meiner Seite. Es windet und es ist frisch
geworden. Die Temperaturen auf Lanzarote gehen kaum noch über 18 Grad hinaus
(mit Wind gefühlte 14 Grad, brrrr !!!) Beim Baden hat da der Spaß ein Loch.
Radln mit dem Wind macht Spaß, der dann gegen den Wind restlos aufgefressen
wird. Also laufen wir kilometerweit durch die Gegend und schauen uns die Insel
mit dem Auto an. Derzeit gibt es keine Fotos auf dieser Seite, da mein
Datenkontingent für diesen Monat fast erschöpft ist.
140 km, Kosten: ca. 60.-
Tag
63, 29.01.2019.
„A small step for men, a large step for mankind.“
Wer einmal
eine Wanderung auf dem “Mond” machen möchte, kommt um Lanzarote nicht herum.
Hier brach am 1. Sep. 1730 als erster Vulkan der Cuerva aus. Dadurch wurden zig
andere Vulkane in der Umgebung ausgelöst, die dann für fast 6 Monate wüteten und
den gesamten südlichen Teil Lanzarotes verwüsteten. Unmengen von Lava wurden
ausgestoßen, Dörfer verschüttet. Das Land verschwand unter meterhohem, flüssigen
Lavagestein. Diese „Mondlandschaft“ läd natürlich zum Wandern ein. In der
Caldera Cuerva bildete sich damals ein riesigerer Lavasee, der sich immer weiter
füllte. Mit einer unglaublichen Energie explodierte dann der Vulkan und ergoss
sich über das Land.
74 km, Kosten 20.-
Tag 64, 30.01.2019. Nochmal Wanderung
um den Vulkan Colerado
70 km, Kosten 25.-
Tag 65, 31.01.2019. Faultag am Strand
von Costa Teguise
0 km, Kosten 15.-
Tag
66, 01.02.2019. Heute verlässt mich Heinz, der seinen Heimflug nach
Deutschland hat. Und auch meine Zeit auf
den Kanarischen Inseln neigt sich dem bedauerlichen Ende zu. Morgen Nacht geht
meine Fähre von Arrecife nach Cadiz und dann werde ich die Heimfahrt ins kalte
Deutschland antreten. Irgendwann geht auch die schönste Zeit vorbei.
32 km, Kosten 0.-
Tag 67, 02.02.2019. Ich fahre nochmal
die wehmütig die Insel ab und bestaune die Vulkane. Am Abend geht es dann zum
Einchecken in das Office der Transmediterania. Dort warnt man mich schon vor.
Ein Tiefdruckgebiet bläst angeblich mit sehr starkem Wind von Norden über das
Meer. Es wird erheblicher Seegang erwartet. Ich schaue den „Dispatcher“ fragend
an. Was kümmert mich das…..ich will ja nicht schwimmen.
J
Um 23 Uhr ist dann „boarding“. Um 01 Uhr geht’s endlich los. Die Überfahrt nach
Cadiz wird ca. 36 Stunden dauern.
80 km, Kosten: 35.-
Tag
68, 03.02.2019. Auf der Fähre, kein Land mehr in Sicht. Es bläst schon in
der
Nacht mit Windstärke 10. Ich kann mich kaum auf dem Pullmansessel halten. Tische
rutschen von steuerbord nach backbord und dann wieder zurück. Das Schiff krängt
bis zu 35 Grad. Morgens erscheinen nicht viele Passagiere zum Frühstück.
Tabletts und Kaffee fliegen nur so durch die Gegend und ich stelle fest, dass
die meisten an Bord ganz gelb und grün im Gesicht sind. Es herrscht auch ein
merkwürdiger, süßlicher Geruch, der einem tief in die Nase zieht. Ich verstehe
es gar nicht; habe trotzdem herrlich geschlafen, nachdem ich noch mit zwei
„Solo-Camperinnen“ ein paar Gläser Wein getrunken habe. Dieses Unwetter dauert
ca. 20 Stunden an, dann wird es ruhiger und ein paar Zombies kriechen aus ihren
„verreiherten“ Betten.
0 km, Kosten ca. 25.-
Tag 69, 04.02.2019. Pünktlich um 13
Uhr kommt die „Albayzin“ in Cadiz an und wir checken aus. Heute schaffe ich noch
682 km, bis auf die Höhe von Denia in Spanien.
682 km, Kosten: 68.- (tanken)
Tag 70, 05.02.2019. „Homebound“ bei
schönstem Wetter. Ich komme bis kurz vor Valence, puh ! Noch 1000 km bis heim
J
876 km, Kosten: 60.- (tanken), 50.- (Maut) 15.-
(Sonstiges)
Tag 71, 06.02.2019. Nach 1066 km
erreiche ich Ehekirchen und die Reise ist endgültig vorbei. Die kanarischen
Inseln waren für eine Überwinterung ein Traum. Über diese Reise gab es nichts
und gar nichts Negatives zu berichten. Jetzt freuen wir uns auf den Frühling,
Sommer und Herbst in Zentraleuropa und dann freue ich mich jetzt schon auf die
nächste „Überwinterung“, wo immer das sein mag.
Statistik: gefahrene km: 8120, ca. 650 Liter Diesel,
Kosten der Reise: ca. 3500.- €, ca. 20 Kästen Bier, 25 Mojitos,
Bedanken muss ich mich bei meinem
Fahrzeug. Der Ford „Reimo“ hat mich treu begleitet; keine Panne, kein
Systemausfall, keine Beule. Dieses Fahrzeug war optimal für die kanarischen
Inseln, nicht zu klein, nicht zu groß, mit allem ausgerüstet, was „Mann“
braucht.
Bedanken muss ich mich auch bei meinem Freund „Heinz“,
der zwar viel zu lange auf Besuch war, aber mit dem ich jede Menge Spaß hatte
und natürlich bei meiner lieben Ehefrau, die die lange Abwesenheit ihres
Ehemannes ohne „Murren und Meckern“ hingenommen hat.
Nächsten Winter folgt dann das Tagebuch „Teil 2“
1066 km. Kosten: 112.- Diesel, 120.- Maut